SOFT-DVD auf dem Fernseher
Wer einen DVD-Player in seinem PC eingebaut hat, kann die DVD-Filme
wunderbar auf dem Fernseher sehen, wenn er eine Grafikkarte mit TV-Out
besitzt. Vier Möglichkeiten, von uns selbst getestet, möchte ich hier
kurz vorstellen:
Unser Testcomputer: |
Pentium III 450 MHz
100 MHz SDRAM - 128 MB
Abit BE6 BX Board, Bios-Update, Ultra-Ata66 IDE
DirectX 7.0
19-Zoll Monitor Samsung SynyMaster 900p
IBM Ultra-Ata66 IDE Festplatte (DJ) 16 GB
IBM Ultra-Ata33 IDE Festplatte 10 GB
Soundblaster Live! Soundkarte - Soundware 3.0
Pioneer SCSI-CD-Rom + Ultra Fast SCSI intern
Pioneer IDE DVD am Master
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Dies Tests im Einzelnen:
ATI - ALL IN WONDER PRO 8 MB (Chipsatz: RagePro /
Bt879) ca. 200 DM
Nette Karte, Fernsehbild lässt sich einigermaßen gut einstellen. Außerdem
hat die Karte einen Fernseh-Tuner und einen Video-Eingang. Videos können
im AVI-Format aufgenommen werden. Die Karte hat eine teilweise
Hardware-Unterstützung für DVD-Darstellung. Dadurch sind die
Anforderungen an den Prozessor nicht so hoch. Mit einem Pentium II 266 MHz, 66
MHz Bustakt, lief die DVD-Darstellung ruckelfrei. Leider
mangelhafte (eigentlich keine) 3D-Unterstützung bei Spielen. Größtes
Problem bei Fernsehdarstellung: Die Karte schaltet auch den Monitorausgang
auf 50 Hz zurück. Die meisten Monitore mögen das nicht (z.B. Samsung
900p), und schalten ab. Das kann dann ein hässlicher Blindflug werden,
die Fernsehdarstellung zu justieren. Sollte der Fernseher in einem anderen
Raum stehen, hat man schlechte Karten. Fazit: Wenn der Monitor nicht
mitspielt, wird´s zu umständlich, um öfter DVD´s am Fernseher zu sehen
!
ATI - ALL IN WONDER 128 GL 16 MB (Chipsatz:
Rage128 / Bt879) ca. 300 DM
Tolle Karte, Fernsehbild lässt sich prima einstellen, wenn der Monitor
die 50 Hz mitmacht. Die Karte hat das gleiche Problem wie die ALL IN
WONDER PRO bei der Fernsehausgabe. Auch diese Karte hat einen
Fernseh-Tuner und VHS/SVHS-Eingang. Videos können in AVI oder
MPEG1/MPEG2-Qualität aufgenommen werden. Allerdings erwartet die Karte
für MPEG-Komprimierung mindestens 350 MHz, und für MPEG2-Komprimierung
über 450 MHz. Die DVD-Darstellung wird wie bei der ALL IN WONDER PRO
hardwaremäßig unterstützt, so dass auch hier das Gesagte gilt. Die
3D-Unterstützung ist recht gut, die Geschwindigkeit der 3D-Grafik bei
anspruchsvollen Spielen aber nicht ganz up to Date. Beispiel: NEED FOR
SPEED III mit Pentium III 450 MHz auf Abit BE6 BX-Mainboard 100 Hz läuft
bei 32-Bit Farbtiefe und 1024x768 nicht mehr ruckelfrei. OPEN-GL und D3D
werden unterstützt, Glide nicht. Daher laufen einige alte Spiele nicht.
3DFX - VOODOO III 3500 mit TV Out 16 MB ca. 500
DM
Kompatibilität und Geschwindigkeit bei der 3D-Darstellung sind einsame
spitze. Auch alte Spiele laufen klaglos gut, da der Glide-Standart
unterstützt wird. NEED FOR SPEED III unter gleichen Bedingungen wie oben
lief ohne jegliches Ruckeln. Auch D3D wird unterstützt, jedoch nicht
OPEN-GL. Leider unterstützt die Karte keine 32-Bit-Farbtiefe. Wer auf
anspruchsvolle Optik viel Wert legt, wird sich über die Abstufungen bei
sanften Farbübergängen stören. Die TV-Ausgabe ist nicht optimal. Bei
unserer Treiber-Version lies sich zwar die Position auf dem Fernsehbild
verschieben, jedoch nicht auf die Größe anpassen. Somit bleibt manchmal
ein Rand um die Fernsehausgabe herum. Das stört erheblich, da die
Auflösung des Fernsehers ohnehin nicht so gut ist. Wer Videos bearbeiten
und anschließend wieder auf eine Videokassette spielen will, wird sich
darüber nicht sehr freuen. Die Karte besitzt einen Aufwendigen
Extra-Verteiler für die Anschlüsse des Monitors, Video und Fernseher.
Auch SVHS ist dabei. Leider sind die Capture-Fähigkeiten der Karte nicht
so gut wie bei den beiden ATI-Karten. Videos lassen sich in AVI- und
MPEG-Format aufnehmen. Allerdings wird für die MPEG-Komprimierung sehr
viel Prozessorleistung erwartet (Mit unserem Pentium III 450 MHz ging es
gerade so).
MATROX MELLENIUM G400 MAX 32 MB ca. 500 DM
Die 3D-Darstellung ist beispielhaft. Testgerät ist wieder unserer 450 MHz
Pentium III mit Abit BE6 Mainboard. Tomb-Raider IV lässt sich fast
ruckelfrei bei 32 Bit Farbtiefe mit 1600 x 1200 spielen. NEED FOR SPEED
III hat dagegen bereits ab über 1024 x 768 Probleme. Bei Verwendung von
nur 16 Bit Farbtiefe geht es aber. Die Karte unterstützt OPEN-GL und D3D,
jedoch nicht Glide. Somit machen alte 3D-Spiele manchmal Probleme. Die
TV-Out Option ist Super. Bei dieser Karte lassen sich getrennte Frequenzen
für Monitor und Fernseher einstellen. Außerdem kann anstelle des
Fernsehers sogar ein Zweiter Monitor betrieben werden. Der Desktop ist
dann doppelt groß. Die TV-Ausgabe war bei unserer Treiber-Version in der
Größe zwar nicht justierbar, jedoch bereits perfekt. Kein Rand stört
das Bild. Die TV-Ausgabe ist so konfigurierbar, dass nur bei Abspielen
eines DVD- oder AVI-Films die Fernsehausgabe anspringt. Das macht die
Sache sehr einfach. Computer starten, DVD einlegen und Fernseher
einschalten - und schon geht´s los (vorrausgesetzt, der Fernseher ist
verbunden, und die Autostart-Funktion des DVD-Laufwerks nicht
deaktiviert!). Einen Video- oder Tuner-Eingang hat die Karte allerdings
nicht. Sie läuft aber problemlos mit einer WIN-TV-Fernsehkarte zusammen
(getestet!).
Wer hauptsächlich DVD-Filme sieht
und Videos bearbeitet, kommt mit einer ATI-All In WONDER Pro prima aus.
Wer ein wenig 3D-Spiele spielen will oder ganze Video-Filme auf Festplatte
in MPEG2 aufnehmen will, kann die ATI-All In WONDER 128 GL nehmen.
Vorraussetzung bei beiden Karten - Der Monitor unterstützt 50 Hz (z.B.
Samsung 500p) !!!
Für Extrem-Spieler, die nur ab und an mal ein bisschen mit Video
experimentieren möchten und viel Wert auf hohe Spiele-Kompatiblität
legen, empfiehlt sich die VOODOO 3500 TV Out.
Wer einen 50 Hz-untauglichen Monitor (z.B. Samsung 900p) hat, und viel
Wert auf unkompliziertes DVD-gucken legt, ist mit der MATROX-MELLENIUM
G400 MAX bestens bedient. Die 3D-Leistungen sind obendrein noch
hervorragend. Wer jedoch auch VIDEOS aufzeichnen möchte, muss etwas tiefer
in die Tasche greifen, da noch eine TV-Capture-Karte notwendig wird, und
die ist in besseren Ausführungen auch nicht ganz billig (ca. ab 150,-- DM
aufwärts). |