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Quecksilberdampf-Pendelleuchte selbstgebaut

Wer eine exklusive Aquarienbeleuchtung haben möchte, oder sehr tiefe und offene Aquarien pflegt, ist mit normalen Leuchtstoffröhren schlecht beraten. Hier greift man auf andere Beleuchtungsformen zurück: Quecksilberdampf- und Metalldampflampen. Diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen für die verschiedensten Anwendungsgebiete. Als Aquariumslampen in Form von dekorativen Pendellampen eignen sich hier spezielle 135 Watt-Quecksilberdampflampen am besten. Sie leuchten auch Wassertiefen bis 80 cm ausreichend aus und sind ähnlich sparsam im Verbrauch wie Leuchtstoffröhren. Der hohe Preis einer Lampe (30 DM) Sollte nicht abschrecken, denn die erforderliche Anzahl von Röhren, um die gleiche Leistung zu erhalten, würde einen ähnlichen Preis ausmachen. Die Haltbarkeit liegt in etwa gleich, wie auch die Röhren verlieren die Quecksilberdampflampen nach ca. 1-2 Jahren so viel Leistung, dass sie ausgetauscht werden sollten (Der Pflanzenwuchs ist natürlich entscheidend!).

Leider sind fertige Quecksilberdampf-Hängesysteme relativ teuer. Ca. 200,00 DM schlagen einschließlich Lampe zu Buche. Darum habe ich den etwas mühsamen aber sparsamen Weg des Selbstbauens gewählt. Solche Selbstbaulampen sind natürlich nicht zugelassen und bergen somit je nach Wissensstand und Fertigkeit desjenigen, der sie baut, ein gewisses Sicherheitsrisiko für alle, die Zugang zur im Betrieb befindlichen Lampe haben. Sollten hier Bedenken bestehen, ist auf jeden Fall zu einer sicheren Investition einer industriemäßig gefertigten Lampe zu raten, denn Wasser und Elektrizität sind gefährlich !

Dieses soll also keine Bauanleitung darstellen, sondern lediglich eine Beschreibung meiner Bauidee, die ich auch ausgeführt habe. Ein Nachbau erfolgt auf jeden Fall auf Eigenes Risiko !

 

Benötigte Materialien:

 

a) 1 Quecksilber-Dampf-Lampe speziell für Aquarien, 135 Watt

b) 1 Glühbirnenfassung aus Metall/Porzellan > 100 Watt zugelassen

c) 1 Hitzefeste Zuleitung

d) 1 Alu-Sektkühler

e) 1 Spiegeleinsatz

f) 1 Drossel 130-150 Watt

 


Zu a) Die Lampe sollte vom Farbspektrum genau auf Aquarien abgestimmt sein. Andernfalls hat man mit mangelndem Pflanzenwuchs und extremen Algenbefall zu kämpfen. Ein Süßwasseraquarium benötigt für ein gutes Lichtklima besonders viel Rotanteile, der Blauanteil sollte gering sein. Achtung, die von vielen Aquarianern vertretende, und von Firmen auch oft unterstützte Meinung, Violettlicht sei vorteilhaft, ist überholt ! Man hatte dies seinerzeit von den Lichtspektren gut bewachsener Meereszonen abgeleitet. Leider übersah man dabei, dass im Meer ja gerade die Algen ein ausgeprägtes Dasein haben, und dies möchte man normalerweise nicht im Süßwasserbecken begünstigen !

Meerwasseraquarien dagegen benötigen ein sehr weißes Licht, also mehr Blauanteile, da Korallen und die dazugehörigen Algen sonst nicht bestehen können.

 

Zu b) Die Fassung darf keine Kunststoff- oder Holzbestandteile haben, da Quecksilberdampflampen extrem heiß werden. Ein Brand oder verschmelzen und damit verbundene elektrischen Gefahren sind sonst vorprogrammiert.

 

Zu c) Aus vorgenanntem Grund muss auch die Zuleitung, die direkt an der Fassung angeschlossen wird, absolut hitzefest sein. Spezielle Leitungen für Hitzeerzeugende Geräte wie z.B. Bügeleisen erfüllen diese Aufgabe. Der Mantel besteht hier meist aus einem gekreuzt gewebten hitzefesten Faden oder aus einem speziellen hitzefesten Kunststoff.

Auf keinen Fall darf normales Installationskabel für Unterputz oder Verlängerungsleitungen dafür verwendet werden.

Das Kabel muss 3-Polig sein. Zur Phase und Null muss unbedingt Erde vorhanden sein, da die fertige Lampe komplett aus Metall, also leitend ist.

 

Zu d) Idealerweise eignet sich ein Alu-Sektkühler (ca. DM 20,00) besonders gut als Lampengehäuse. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass der im folgenden genannte Spiegeleinsatz reinpasst. Es kommt jedoch nicht auf Millimeter an, da der Einsatz später am Boden mit der Lampenfassung festgehalten wird. Sollte der Sektkühler jedoch erheblich kleiner ausfallen, sieht das nicht gut aus und erhöht die Gefahr von Verbrennungen, wenn der Spiegeleinsatz aus dem Gehäuse vorsteht.

 

Zu e) Der Spiegeleinsatz muss auf die speziellen Quecksilberdampflampen abgestimmt sein. Daher ist nur ein Ersatzspiegeleinsatz aus dem Aquarienhandel zu empfehlen (ca. 10 DM).

 

Zu f) Die Drossel ist natürlich der schwerste Brocken und wird daher auch nicht , wie sonst in fertigen Lampen üblich, mit in das Lampengehäuse intrigiert. Das hat den Vorteil, dass die Lampe sehr leicht bleibt, und keine Befestigungsorgien notwendig sind (Eine in das Aquarium abstürzende Quecksilberdampflampe gehört nicht zu den angenehmen Seiten des Lebens).

Daher ist die Form der Drossel nicht entscheidend. Wichtig ist nur, dass Sie speziell auf die 135-Watt Lampen abgestimmt ist, da ansonsten die Lebensdauer der Lampe beeinträchtigt werden kann, oder die Ausnutzung der vollen Leistung nicht möglich ist. Besonders günstig kommt man an solche Exemplare daher nur als Gebrauchtteil aus alten Lampen. Oft sind die dazugehörigen Lampen verrostet oder altmodisch, so dass man sie geschenkt oder für 10-20 DM gekauft bekommt. Kleine Aquarienhändler haben manchmal noch solch alte Lampe irgendwo in den dunklen Kammern rumliegen, oder alte Aquarienhasen haben noch eine auf dem Dachboden ...

Zum Selbstbau einer Drossel kann ich leider keine Angaben machen.

 


Der Alu-Sektkübel wird seitlich zum offenen Rand hin mit ca. 1-3 cm Abstand mit mehreren Löchern versehen. Ebenfalls wird mittig in den Boden ein Loch gebohrt, das im Durchmesser dem Befestigungsgewinde der Lampenfassung Durchgang bietet. im Kreis herum wiederum werden weitere Belüftungslöcher gebohrt. So ist später eine Luftzirkulation zwischen Lampengehäuse und Innenspiegel gegeben, die Verbrennungen am Außengehäuse und eine Überhitzung der Birne vermeidet. Die seitlichen Griffe können entfernt werden und je nach Art als Aufhänger am Lampenboden verwendet werden, da die Lampe nicht am Kabel selbst hängen sollte !

Das hitzefeste Kabel wird mit Phase, Null und Schutzleiter mit der Lampenfassung verdrahtet und durch das Hohlgewinde nach Außen geführt. Dort wird es durch eine passende Klemme so befestigt, dass keine Zugkräfte auf die Kontaktverbindung ausgeübt werden können. Unbedingt muss darauf geachtet werden, dass keine scharfgrantigen Bohrlöcher das Kabel beschädigen können !

Die Lampenfassung wird innen zuerst durch das Außengehäuse gesteckt und verschraubt. Anschließend wird der Innenspiegel aufgesteckt und ebenfalls verschraubt. Nun braucht nur noch die Birne eingedreht werden, und dann ist die Lampe fast fertig. Aber Vorsicht, niemals ohne zwischengeschaltete Drossel mit dem Stromnetz verbinden. Quecksilberdampflampen haben einen so geringen Startwiderstand, der wie ein Kurzschluss wirkt und mit Ausschalten der Haussicherung quittiert wird. Evtl. zerstört sich die Quecksilberdampflampe dabei auch selbst. Die Drossel muss in Reihe der Stromzuführung zwischen Lampe und Stromnetz geschaltet werden. Dazu wird entweder Phase oder Nulleiter, aber nicht Schutzleiter, unterbrochen. Grundsätzlich muss nur ein Pol unterbrochen werden, der andere geht ohne Unterbrechung direkt an die Lampenfassung. Die Drossel muss unbedingt in einem geeigneten Gehäuse untergebracht werden, welches ausreichend belüftet ist, nicht leitet, und feuerhemmend wirkt.

Nach unseren Erkenntnissen ist die Polung der Lampe nicht bedeutend, sollte sie jedoch stark flimmern, kann man die Polung umzudrehen. Genauere Auskünfte hierüber liegen mir nicht vor, unsere Lampe arbeitet aber seit Jahren fehlerfrei und wird aufgrund eines normalen Schuko-Steckers mal so oder so gepolt.

Die Lampe ist nun fertig. Sie sollte aber nicht zu dicht über dem Becken angebracht werden, da springende Fische sich sonst leicht verletzen können. Wenn sie jedoch zu hoch hängt, wird viel Licht verschwendet, da es über den Aquarienrand unnütz die Umgebung beleuchtet. Der Lampe selbst machen Wasserspritzer durch Pumpeneinläufe oder springende Fische nichts aus. Ein doppelter Glaskolben aus Spezialglas schützt die eigentliche Leuchtquelle vor dem Zerspringen bei hoher Temperatur. Eine zusätzliche Glasabdeckung ist also nicht notwendig.

 

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